br>Esperanza – Ein Ort der Begegnung
Der Newsletter 2/14 von Esperanza


Themen im November 2014
E  Esperanza – Ein Ort der Begegnung, Praktikantin Lisa Christin erzählt
S  Sie sieht mit dem Herzen – Elisabeth Martin / „Der gute Hirte“
P  Portrait unserer Tiere: Esperanzas Wellensittiche
E  Ein Posterwettbewerb „der etwas anderen Art“
R  Recht auf Frieden und Freiheit – Asylkoordination Österreich
A  Am TAT-Symposium 2014 – Eine Nachschau
N  Nun dauert´s nicht mehr lang – Esperanza am Weihnachtsmarkt in Oberndorf
Z  Zeit für eine neue Esperanza-Fortbildung
A  Achtung ein rechtlicher Hinweis



Esperanza – Ein Ort der Begegnung, Praktikantin Lisa Christin erzählt:

Mein Name ist Lisa Christin, 23 Jahre alt, komme aus Bochum, Deutschland und studiere Tiermanagement in Leeuwarden, Niederlande. Im Rahmen meines Studiums war ein Praktikum in einem Betrieb vorgesehen, der in den Schwerpunkt Tiergestützte Therapie fällt. Bei meiner Suche fand ich dann Esperanza. Nach ein paar Schnuppertagen stand fest, dass ich mein Praktikum Ende Juli beginnen durfte. Bei meiner Ankunft war ich gespannt und aufgeregt. Um alle Bereiche kennen lernen zu können, habe ich mir mein Praktikum so eingeteilt, dass ich von Montag bis Mittwoch mit den Tierpflegern gearbeitet habe und von Donnerstag bis Samstag im pädagogischen Bereich.
Meine ersten Tage habe ich damit verbracht mich einzuarbeiten und im gleichen Rhythmus zu arbeiten, wie alle hier. Doch dies ging schneller als vermutet. Viele schöne Erlebnisse, wie Eselwanderungen oder Ausflüge in den Zoo oder ins Theater, waren Highlights im Arbeitsleben. In meinen drei Monaten auf Esperanza habe ich kleine und große Fortschritte gesehen, habe mit gelitten und mich gefreut, habe Kummer und Sehnsüchte geteilt und versucht im richtigen Moment die passenden Worte zu finden. Ich habe probiert immer offene Arme und ein offenes Ohr für jeden zu haben, der es gebraucht hat.
An manchen Tagen herrschte der Alltagstrott; füttern, misten, kehren, spazieren, füttern, kehren, spazieren, misten, füttern, kehren. An anderen hingegen gab es Überraschungen, wie ausgebüchste Schafe, die plötzlich den Parkplatz blockierten. Es gab Tage im pädagogischen Bereich, die wie am Schnürchen liefen und andere, die vom Chaos geprägt waren. Ich kann im Nachhinein nicht sagen welche Tage schöner waren.
Esperanza ist für mich ein Ort der Begegnung zwischen Menschen und Tieren. Es werden Türen geöffnet und neue Wege gegangen, Chancen ermöglicht und Versuche unternommen die Welt zu erklären. Jeder Mensch und jedes Tier wird mit seinen eigenen Bedürfnissen wahrgenommen und dementsprechend behandelt und gefördert. In der großen Gruppe besteht also die Möglichkeit sich selbst zu entfalten und auszuleben.
In meiner Zeit auf Esperanza habe ich viel gelernt, über Tiere, den Umgang mit Menschen aber auch über mich selbst. Mit der Zeit habe ich mich immer mehr dazugehörig gefühlt und finde es sehr schade, dass ich bald schon wieder abreisen werde. Ich werde die Atmosphäre, die Menschen und auch die Tiere sehr vermissen.
Lisa Christin Kaiser


Sie sieht mit dem Herzen – Elisabeth Martin /„Der gute Hirte“

Der 6. Juni 2013 markierte einen einschneidenden Wendepunkt im Leben von Elisabeth Martin. Die promovierte Biologin, Religions- und Gestaltpädagogin verlor ab diesem Tag sukzessive ihre Sehkraft und war von Heute auf Morgen mit einer grundlegenden Änderung ihrer Lebensumstände konfrontiert. Zuvor engagierte sie sich unermüdlich mit Arbeitswochen, die an die 100 Stunden hatten für Forschungsprojekte des WWF, arbeitete als Religionslehrerin an Pflichtschulen und war „nebenbei“ noch selbständiger Personal Coach im tiergestützten Setting. Ab dem 6. Juni 2013 lag die Welt für Elisabeth Martin zunehmend „im Nebel“. An einen Arbeitsalltag wie bisher war nicht mehr zu denken und die anschließende Diagnose einer „Glaukom-Erkrankung“, die im Endstadium zur völligen Erblindung führt, veränderte alles. Die 55 jährige ist aber eine Kämpfernatur und schaffte mit ihrer bewundernswerten Energie den Sprung in ein neues Leben. Als selbständige zertifizierte Trainerin der Österreichischen Gesellschaft für tiergestützte Therapie und Personal Coach im tiergestützten Setting arbeitet Sie derzeit am Aufbau eines barrierefreien Bauernhofs in Niederösterreich. Das Angebot soll tiergestütztes Pädagogik-, Therapie- und Seminarangebote für SeniorInnen, SchülerInnen und sehbeeinträchtigte Kinder umfassen.
Mehr Informationen dazu finden Sie unter: www.dergutehirte.com


Portrait unserer Tiere: Esperanzas Wellensittiche

Diesmal möchten sich unsere acht Wellensittiche vorstellen. Wellensittiche gibt es schon von Anfang an auf dem Esperanza Hof, doch bisher immer nur paarweise. Seit zwei Jahren halten wir unsere Wellensittiche ganzjährig in der großen Freiflugvoliere– ein beheiztes Schutzhaus macht das möglich – und seitdem haben wir mit dem Gedanken gespielt unsere Vogelgruppe zu vergrößern. Wellensittiche sind Schwarmvögel, die sich erst in einer größeren Gruppe wirklich wohl und sicher fühlen. Darum kam es wie gerufen, als wir gefragt wurden, ob wir sechs heimatlos gewordenen Wellensittichen ein neues Zuhause bieten könnten. Die Neuankömmlinge wurden von unserem Pärchen Willi und Piepsa freundlich aufgenommen, und nach einiger Eingewöhnungszeit – unsere neuen Vögel kannten bisher nichts außer einem Käfig - haben sie sich schon in die Voliere getraut. Nun ist ihr fröhliches Gezwitscher täglich am Hof hörbar..
Willi
Als Vertreter der Wellensittiche meldet sich Willi zu Wort:
Was für eine Aufregung – jahrelang hab ich mit Piepsa in einer beschaulichen Partnerschaft gelebt, und von einem Tag auf den anderen sind wir zu einem kleinen Schwarm angewachsen! Das hat uns eigentlich ganz gut gefallen, war eh zu still hier… nur anfangs waren die Neuen komisch, die haben sich gar nicht mit uns raus in die Voliere getraut. Piepsa und ich sind dann oft draußen gesessen und haben ihnen zugerufen – naja, und so nach und nach haben sie sich raus getraut. Jetzt muss ich ihnen nur noch lernen bei den Fütterungen unseren Menschen auf die Hand zu fliegen, das mache ich nämlich oft und die Menschen finden das toll. Zwei unserer neuen Freunde haben leider die Gicht aufgrund falscher Haltungsbedingungen in der Aufzucht, sie tun sich schwer damit normal auf einem Ast zu sitzen, und putzen können sie sich auch nicht richtig. Jetzt bekommen sie aber neue Medikamente, hoffentlich helfen die!
Falls Ihnen unsere Wellensittiche gefallen oder Sie sie gern näher kennen lernen möchten, gibt es die Möglichkeit, Tierpate/Tierpatin zu werden. Bei Interesse, eine Tierpatenschaft zu übernehmen, werfen Sie doch einfach einen kurzen Blick auf unsere Homepage: Pate werden


Ein Posterwettbewerb der etwas anderen Art

Im Rahmen des TAT-Symposiums 2014 wurde der Josef-Leibetseder Posterwettbewerb mit einer Jury ausgeschrieben. Esperanza war mit einem bewusst kreativ gewählten emotionalen Sujet als Posterbeitrag dabei, da der Veranstalter bis auf die Postergröße keine inhaltlichen oder gestalterischen Vorgaben getroffen hat. Unser ganzes Team und speziell unsere Kinder gingen motiviert und voller Freude in die Posterpräsentation. Was danach passierte fällt eher in die Rubrik „andere Art“. Der Veranstalter des TAT-Symposiums selbst wurde als Gewinner des Wettbewerbs auserkoren und die Jury verkaufte diese Entscheidung auch noch als „Überraschung“. Eine etwas befremdliche Situation also, die wiederum unseren Kindern nicht wirklich leicht zu kommunizieren war, zumal sich auf Esperanza alle bemühen den Kindern ehrliche und authentische Grundhaltungen für unser aller Leben näherzubringen. Ein Veranstalter, der sich selber zum Gewinner küren lässt ist da eine Erfahrung der „etwas anderen Art“.

Poster


Recht auf Frieden und Freiheit – Asylkoordination Österreich
www.connectingpeople.at

Den Medienberichten der letzten Monate war sehr deutlich zu entnehmen, wie dringend für das Thema der Unterstützung und Integration von Flüchtlingen in Österreich nach tragfähigen Strategien und Lösungen gesucht werden muss. Das gemeinsame Projekt von „interface Wien“ und „connecting Wien“ ist eine innovative und vor allem praktische Antwort, bei der Unterstützung von Flüchtlingen selbst aktiv zu werden: Interface und connecting Wien schulen und betreuen PatInnen für die Begleitung von jungen Flüchtlingen zwischen 17 und 25 Jahren: „Es geht um Unterstützung bei der Integration und in alltäglichen Dingen, vor allem aber um den Aufbau einer positiven, tragfähigen Beziehung zu einem Menschen in Österreich.“ Ende November findet die nächste Runde der PatInnenschulung statt. Nähere Informationen dazu finden Sie unter: www.connectingpeople.at


Am TAT-Symposium 2014 – Eine Nachschau

Am 19. Und 20. September 2014 besuchte das Esperanza Team bestehend aus VertreterInnen unserer Kinder, PädagogInnen, TierpflegerInnen und unserer Leiterin Frau Mag. Martina Kotzina das 7. internationale TAT-Symposium „Grenzen und Möglichkeiten tiergestützter Interventionen“ an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Der Leiter der Green Chimneys Farm und unser Team veranstalteten einen Workshop zum Thema „Grenzen überwinden“ in Zusammenhang mit Jugendhilfe und tierunterstützter Pädagogik. Ein besonders bewegender Moment waren die Schilderungen der täglichen Mensch-Tier-Beziehungen unserer Kinder auf dem Esperanza-Hof, die souverän vor Publikum von ihren wertvollen Erfahrungen berichteten.
7. Internationales TAT-Symposium „Grenzen und Möglichkeiten tiergestützter Interventionen“
19.+20. September 2014 , Veterinärmedizinische Universität Wien.
Nachschau


Nun dauert´s nicht mehr lang – Esperanza am Weihnachtsmarkt in Oberndorf

Am 13. und 14. Dezember 2014 findet in Oberndorf an der Melk der alljährliche Weihnachtsmarkt statt und Esperanza ist voller Vorfreude wieder mit einem Weihnachtsstand vertreten. Klarerweise sind auch heuer wieder unsere leckeren „Engelslocken“ im Angebot. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch und ein vorweihnachtliches Plauscherl am Oberndorfer Weihnachtsmarkt.


Zeit für eine neue Esperanza-Fortbildung

Im Jahr 2015 weht ein neuer frischer Wind in Sachen Fortbildung. Da es in letzter Zeit vermehrt Anfragen gegeben hat, den Esperanza-Hof zu besuchen um alles aus nächster Nähe kennenzulernen werden die Fortbildungsmodule neu organisiert. Die Einnahmen aus den Fortbildungsmodulen kommen dem Verein zur Unterstützung von Esperanza zu Gute, der wiederum einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Tierpflege auf Esperanza leistet.

Modul 1: Das Esperanza-Prinzip – Von der Idee zur Umsetzung
An einem Nachmittag wird das Esperanza-Prinzip für tierunterstützte Projekte in der Kinder- und Jugendhilfe an Hand des praktischen und gelebten Beispiels des Esperanza-Hofs vermittelt. Dabei wird besonderer Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis gelegt und damit ein wertvoller Einblick für jene gegeben, die ähnliche Projekte in die Tat umsetzen wollen. In der tierunterstützten Pädagogik kann nur von Erfolg gesprochen werden, wenn es Mensch und Tier wohl ergeht. Das dafür notwendige Know-how über die Schaffung der geeigneten Rahmenbedingungen wird mit dem „Esperanza-Prinzip“ vermittelt.

Termine 2015 - Modul 1: Das Esperanza-Prinzip – Von der Idee zur Umsetzung:
Freitag, 20. März 2015, 14:00 – 17:00 Uhr
Freitag, 22. Mai 2015, 14:00 – 17:00 Uhr
Freitag, 09. Oktober 2015, 14:00 – 17:00 Uhr
Kosten: 70 €/Person
,
die Durchführung des Moduls ist an eine MindestteilnehmerInnenzahl von 5 Personen gebunden.


Modul 2: Mission Schmetterling
Für jene, die im Modul 1: „Das Esperanza-Prinzip – Von der Idee zur Umsetzung“ Motivation und Mut gewonnen haben nun ihr eigenes Projekt umzusetzen, ist die Mission Schmetterling genau das Richtige.
Das Coaching-Programm von Esperanza hilft bei der Umsetzung der eigenen Projektidee im Rahmen der tierunterstützten Pädagogik in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Mission Schmetterling ist individuell frei gestaltbar. Nach einer Bedarfsanalyse erstellen wir ein gemeinsames Programm, das auch davon abhängt, welche Vorkenntnisse bereits im Bereich der tierunterstützten Pädagogik vorhanden sind. Auf Basis dieser Analyse wird das Projektziel geschärft und einer Begleitung bei der erfolgreichen Umsetzung Ihres Vorhabens steht nichts mehr im Wege. Wir schulen Sie gerne am Hof von Esperanza – unser Team besucht Sie aber auch direkt in Ihrer Einrichtung, wenn Sie das wünschen.

Termine 2015 - Modul 2: Mission Schmetterling
Nach Vereinbarung
Kosten: nach Vereinbarung



Modul 3: Das Esperanza-Prinzip anhand der praktischen Arbeit mit Eseln.
Unsere Tiere verdienen eine achtsame, ihnen gerechte Haltung und Pflege. Eine tierunterstützte Intervention kann von KlientInnen dann ernst genommen werden, wenn das gelebte Vorbild der Mensch-Tierbeziehung echt ist, auf der Basis von Respekt, Verantwortungsübernahme und Wertschätzung. Es ist eine Sache, das Esperanza-Prinzip in seiner „theoretischen“ Bedeutung zu verstehen und anzuerkennen, doch eine völlig andere, es konsequent in der täglichen tierunterstützten pädagogischen Arbeit zur Anwendung zu bringen. Dieses Praxismodul zeigt die Anwendung dieses Prinzips anhand der praktischen Arbeit mit Eseln, gibt eine Einführung in deren Welt und macht das Esperanza-Prinzip für Mensch und Tier unmittelbar spürbar.

Termine 2015 - Modul 3: Das Esperanza-Prinzip anhand der praktischen Arbeit mit unseren Eseln
Samstag, 09. Mai 2015 – Sonntag, 10. Mai 2015
Kosten: 250 €/Person,

die Durchführung des Moduls ist an eine MindestteilnehmerInnenzahl von 5 Personen gebunden.


Modul 4: Erlebnis Eselwanderung
Ein ganz besonderes Erlebnis bieten unsere ein- und mehrtägigen Eselwanderungen im Sommer. Als Einzel- oder Gruppenerfahrung im tierunterstützten pädagogischen Kontext, als unterstützende Teambuildingmaßnahme oder einfach als Gelegenheit kurz aus dem Alltag auszusteigen laden wir Sie ein bei unseren organisierten Ausflügen mit unseren Esperanza-Eseln mitzuwandern. Für Verpflegung und Unterkunft ist gesorgt. Sie erhalten die einmalige Gelegenheit im Zuge der geführten Eselwanderungen das gelebte Esperanza-Prinzip im praktischen Umgang mit unseren Tieren hautnah zu erfahren.

Termine 2015: Modul 4: Erlebnis Eselwanderung
Mehrtägige Eselwanderung im Sommer 2015: genaue Termine werden noch bekanntgegeben.
Halb- oder eintägige Eselwanderung: auf Anfrage.
Kosten: werden noch bekanntgegeben



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IMPRESSUM
Medieninhaberin: ESPERANZA, Mag. Martina Kotzina

Die Infos wurden sorgfältig ausgewählt. Es wird jedoch keine Haftung übernommen. Verwendung des „ESPERANZA NEWSLETTER“ (erscheint mehrmals jährlich mit Informationen, Terminen und Veranstaltungen von Esperanza im Rahmen der tierunterstützten Pädagogik) über den privaten Gebrauch hinaus bitte ausschließlich nach Rücksprache.

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